«Das haben wir schon immer so gemacht»: Wer hat das nicht auch schon gehört? Wäre es nicht reizvoll, die Dinge mal ganz anders zu betrachten – weil Neues durch neue Sichtweisen entsteht?

In der Mode, Architektur und Musik fällt es auf: Neues entsteht durch die Vermischung bestehender Stile. Asiatische Kleiderschnitte inspirieren italienische Modemacher, westliche Bautechnik frischt marokkanische Tempel auf, und Jazz, Hiphop und Folklore fusionieren zu avantgardistischen Klängen.

Was in Kunst und Kultur neue Blüten treibt, ist in Medizin, Forschung und Technologie weit mehr als ein vergnügliches Experiment: Die Kombination verschiedener Inhalte, Methoden und Komponenten ist ein wesentlicher Treiber für Verbesserungen und Errungenschaften, die Mensch und Umwelt zugutekommen können.

Der regelmässige Austausch schützt vor Betriebsblindheit.

Auch bei Brüggli entsteht Neues durch Begegnung, Austausch und Kombination. Eine Chance: Unter einem Dach sind zahlreiche Branchenkulturen, Produkte und Leistungen vereint – von der Logistik über die Gastronomie bis hin zur Informatik, von Hundeboxen über Fahrradanhänger bis hin zu Drucksachen, von agogischen Expertisen bis hin zu Hochzeitsfeiern und Geschäftsseminaren. Dazu kommt die Vielfalt an Menschen – vom jungen Mann auf dem Ausbildungsweg bis hin zur Mitarbeiterin mit Rente oder zur Leiterkraft mit 60 Jahren Lebensweisheit. Brüggli, ein Schmelztiegel, reich an Können und Wissen: Die Unternehmensgeschichte zeigt, wie diese Vielfalt immer wieder zu Innovationen geführt hat und Stabilität und Sicherheit gibt – ein Brüggli mit vielen Pfeilern, wandlungsfähig und in der Lage, sich situativ neu zu arrangieren.

Es ist sinnvoll, dass Brüggli dem Erfahrungsaustausch und bereichsübergreifenden Miteinander Sorge trägt. So ist ein Projekt entstanden, das Einzelnen Einblicke in verschiedene, ihnen wenig vertraute Abteilungen ermöglicht: Leitende waren eingeladen, eine Abteilung ausserhalb ihrer Komfortzone zu besuchen. Welche Arbeitsweisen und Methoden, was für Herausforderungen und Lösungswege haben sie vorgefunden? Und welche Erfahrungen können sie für ihren eigenen Bereich nutzen?

Einmal in eine andere Abteilung reinschauen: warum nicht?

Es ist der einfache Versuch, mehr Verbindungen zwischen einzelnen Bereichen zu schaffen. Was tun die anderen? Was für Talente, Kontakte, Netzwerke haben sie, die auch wir in unserer Abteilung nutzen können? Wie können wir einander ergänzen, aushelfen, bereichern? Das dient einerseits dem gegenseitigen Verständnis – wir verstehen, was wir kennen. Andererseits kann es helfen, zusätzliches Wissen zu generieren – eben, weil Neues entsteht durch neue Verknüpfungen und andere Sichtweisen.

Nicht zuletzt geht es um die Besinnung auf die kollektiven Stärken: Wo sonst sind so viele verschiedene Tugenden und Talente unter einem Dach vereint? Es ist sinnvoll, sich dieser kostbaren Ressource zu vergewissern und mehr daraus zu machen.

Michael Haller

«Es war speziell, sich neu zu fühlen»


Alexandra Schnüriger, Personalwesen, war zu Besuch im Bereich Qualität & Service

Ich bin seit 15 Jahren bei Brüggli. 14 davon war ich in der Logistik. Die Unternehmensbereiche an der Badstrasse sind mir also sehr vertraut. Deshalb war ich der Meinung, dass jemand anderes aus der Abteilung den Jobtausch machen sollte. Jemand, dem die Badstrasse noch ganz fremd ist. Als ich dann gegangen bin, habe ich aber schnell festgestellt, dass ich den Bereich Qualität & Service doch noch nicht so gut kenn, wie ich dachte. Die Tätigkeiten waren mir fremd, obwohl ich früher in der Logistik gearbeitet habe. Ich kam mir vor wie ein Neuling. Es war speziell, sich neu zu fühlen, obwohl man nicht neu bei Brüggli ist. Überrascht hat mich vor allem die Ruhe in der Abteilung. Ich bin von der lauten, wuseligen Logistik in die ruhige Personalabteilung gekommen. Ich habe mir vorgestellt, dass der Bereich Qualität & Service ein Zwischending ist, aber es war ganz leise dort. Das hat mich beeindruckt.

Während des Besuchs habe ich gemerkt, dass es für die Teamleiter gar nicht so einfach ist, immer den Überblick zu behalten. Im Personalbüro brauchen wir ab dem dritten Tag ein Arztzeugnis, wenn jemand krank ist. Oft müssen wir dann bei den Teamleitern nachhaken. Wenn man viele Klienten betreut, kann es schon mal vergessen gehen, am dritten Tag nach dem Zeugnis zu fragen. Es müsste ein automatisches Erinnerungssystem für Teamleiter geben. Ich denke, das würde die Zusammenarbeit erleichtern. Leider ist dies systemtechnisch nicht machbar.

Das Projekt Jobtausch finde ich sehr sinnvoll, denn die einzelnen Abteilungen sind immer noch sehr für sich. Das Projekt fördert das ganzheitliche Miteinander. Gerade für neue Mitarbeitende ist es eine super Möglichkeit, das Unternehmen mit den verschiedenen Bereichen besser kennenzulernen. Für eine nächste Durchführung fände ich es schön, wenn einem nicht nur eine, sondern zwei bis drei Abteilungen zugeteilt würden, aus denen man sich eine aussuchen kann.

«Es war ein ereignisreicher Tag»


Sacha Lüthi, Logistik, war zu Besuch in der Unternehmenskommunikation

Schon, als das Projekt am Infoabend vorgestellt wurde, wusste ich, das wird eine super Sache. Insgeheim habe ich sofort gehofft, dass ich den Besuch machen darf, und habe im Team auch gleich ein paar Andeutungen gemacht. Ich bin noch nicht so lange bei Brüggli und sah darin die Gelegenheit, neue Leute und Aufgaben kennenzulernen. Die Unternehmenskommunikation war eine meiner Wunschabteilungen. Mir war schon damals bewusst, dass sie eine fürs Unternehmen zentrale Abteilung ist. Darüber wollte ich unbedingt mehr erfahren. Auf den Besuch habe ich mich vorbereitet, indem ich geschaut habe, wer zum Team gehört und welche Tätigkeiten dort ausgeführt werden. Ich habe mir auch gezielt Fragen überlegt, die ich dem Team stellen wollte. So konnte ich das Beste aus dem Besuch rausholen.

Es war ein ereignisreicher Tag. ich habe sehr viel erlebt. Meine wichtigste Erkenntnis: Die Unternehmenskommunikation ist eine Schlüsselabteilung mit Verbindungen zu allen anderen Abteilungen, aber auch gegen aussen. Sie ist zentral für Brügglis Image. Das habe ich während meines Besuchs direkt miterlebt, als es um einen kritischen Kommentar in einem von Brügglis Social-Media-Kanälen ging und wie man diesen entschärft. Das kann sehr heikel sein. Diese Art von Arbeit kannte ich vorher nicht. Wenn ich jünger wäre, könnte ich mir gut vorstellen, in dieser Abteilung Fuss zu fassen. Mir ist aufgefallen, dass es doch ein paar Gemeinsamkeiten gibt zwischen der Logistik und der Unternehmenskommunikation. Zum Beispiel müssen wir in beiden Abteilungen sehr viel und genau lesen und wir arbeiten beide sehr wirtschaftsnah.

Ich fände es gut, wenn das Projekt Jobtausch weitergeführt wird. Wenn man mit einer positiven Einstellung mitmacht, kann das den eigenen Horizont erweitern. Ausserdem können wir so ein gegenseitiges Verständnis füreinander entwickeln. Das ist wichtig für das Miteinander.

«Ich wurde sofort ins Team aufgenommen»


Rebekka Kirchner, Bildung, war zu Besuch im Team Mobil, Unterhalt & Technik

Als ich das erste Mal vom Projekt Jobtausch gehört habe, war ich sofort begeistert. Ich bin schon lange bei Brüggli, habe aber nicht mit allen Abteilungen zu tun. Dass ich zum Team Mobil gehen konnte, hat mich besonders gefreut, weil das ein Bereich ist, den ich bisher fast gar nicht kannte. Ich musste auch erst mal nachfragen, wo ich das Team überhaupt finde. Ausserdem habe ich mich vorab über die benötigte Arbeitskleidung informiert. Das war für mich etwas ganz Neues und irgendwie aufregend. Ich wurde sofort ins Team aufgenommen. Die Lernenden haben sich gefreut, dass sie mir ihre Arbeit zeigen konnten. Am Vormittag durfte ich mit zu einem Reinigungseinsatz in Kreuzlingen. Es hat mich beeindruckt, wie selbständig die Leute gearbeitet haben. Man hat sie einfach machen lassen und darauf vertraut, dass sie es richtig machen. Den Lernenden wird viel Freiheit gelassen. So können sie sich einbringen. In der Bildung müssen wir ihnen jeweils relativ viele Vorgaben machen. Es war toll zu sehen, dass es funktioniert, ihnen so viel Verantwortung zu geben.

Ich habe während meines Besuchs viel Neues gelernt, aber eine Erkenntnis sticht heraus. Es kommt ab und zu vor, dass die Lernenden ihre Termine bei uns vergessen, zum Beispiel fürs Lerncoaching. Da müssen wir dann immer hinterherrennen. Während des Jobtauschs habe ich ein grösseres Verständnis dafür entwickelt. Es ist unglaublich, an was die Teamleiter und Lernenden alles denken müssen. Bei mir ploppt die Terminerinnerung im Mail-Programm auf. Diese Denkstütze haben die Lernenden natürlich nicht, wenn sie unterwegs sind. Auch für die Teamleiter ist es ein riesiger organisatorischer Aufwand, sicherzustellen, dass immer alle zur rechten Zeit am richtigen Ort sind. Die Lernenden sollen ja jederzeit eine sinnvolle Arbeit haben und nicht einfach auf einen Termin warten.

Es tut gut, zwischendurch mal einen Perspektivenwechsel zu machen. Im Alltag kommt der Austausch unter den einzelnen Abteilungen etwas zu kurz. Ich würde sofort wieder mitmachen und würde es begrüssen, wenn das Projekt auch in Zukunft durchgeführt wird. Ich denke, es ist wertvoll für alle Mitarbeitenden, nicht nur für Neuankömmlinge. Ich finde auch die Zuteilung super. Von selbst wäre ich vielleicht gar nicht darauf gekommen, zum Team Mobil zu gehen.

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