Muster-Sets arrangieren, Drucksachen komplementieren, adressieren und versenden: Die Möglichkeiten im Co-Packing sind gefragt – bei Kunden wie bei Mitarbeitenden.

Es kommt nicht auf die Menge an, sondern auf die Qualität. Klasse statt Masse. Im Kleinen muss stimmen, was im Grossen gut sein soll. Und doch haben quantitative Betrachtungen ihren Reiz, besonders wenn eben auch die Qualität stimmt – also viel Qualität aufs Mal. So geschieht das zum Beispiel mit Produkten von Ovomaltine oder Caotina, die im Co-Packing in Auflagen von mehreren Hunderttausend aufbereitet werden. Falzen, Leimen, Zusammentragen, Verpacken, Adressieren und Versenden: Hier kommt zusammen, was zusammengehört. Möglich wird es dank Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die trotz IV-Rente einer Arbeit nachgehen möchten.

Der Co-Packing-Bereich ist einer von mehreren Bereichen von Brüggli Medien, die sich gewandelt haben weit über den Abpack- und
Konfektionierungsvorgang hinaus. Abfüllen, Abzählen, Abwägen, Befüllen, Etikettieren, Falten, Verpacken, Montieren: Alles ist möglich, im Kleinen wie im Grossen. Das gilt für Drucksachen und ebenso vermehrt auch für Produkte aller Art – speziell auch für Lebens- und Genussmittel.

Die Nachfrage ist gestiegen von Kunden, die solche Handarbeit auslagern möchten, besonders auch für grössere Mengen. Was für sie eine Entlastung des Kerngeschäfts bedeutet, ist für die Mitarbeitenden bei Brüggli eine willkommene Abwechslung: Brüggli beschäftigt Menschen mit IVRente, die wegen ihrer körperlichen oder psychischen Schwierigkeiten (noch) nicht in den Arbeitsmarkt zurückkehren können, die aber trotzdem eine situativ angepasste Tätigkeit ausüben wollen. Für sie kann das Co-Packing ein interessanter Arbeitsplatz sein.


Mitarbeitende erzählen von ihrem Abeitsalltag im Co-Packing

«Ich mag es, wenn es läuft»


Wilma Cecchinel

«Es gefällt mir gut hier. Auf dem Band, das wir am Fenster aufgehängt haben, steht: Mitenand und fürenand. Wir haben das zusammen hergestellt. Alle sind einverstanden damit. Wir sind ein gutes Team.

Ich war früher im Bereich Qualität & Service. Dort half ich mit beim Zusammenbauen der Easy-Steps-Einstiegshilfe. Es war eine gute Arbeit, aber die Akkubohrmaschine lag mir nicht. So bin ich froh, dass ich heute im Co-Packing mitarbeiten kann. Leimen, Kleben und Verpacken für Ovomaltine, Caotina und andere, das passt mir gut.

Auch wenn’s viel ist: Es löscht mir nicht ab. Ich hoffe, wir haben auch in Zukunft solche Arbeit. Ich mag es, wenn es läuft. Und wenn mir etwas Sorgen macht, ist immer jemand da mit einem offenen Ohr. Ich fühle mich gut aufgehoben hier und bin gerne dabei.»

«Hoffe, es bleibt so»

Jacqueline Bucher

«Ich weiss, was ich hier zu tun habe. Die Arbeitsschritte sind klar beschrieben und ich kann selbständig wirken. Ich muss nicht warten, bis mir jemand Anweisungen gibt. Das Zusammenstellen der Ovomaltine-Muster ist für mich eine ideale Arbeit. Auch wenn es grosse Mengen sind, wird es nicht eintönig. Wir kommen gut voran, und ich freue mich auf die weiteren Aufträge – ich hoffe, es bleibt so.

Früher arbeitete ich im Restaurant Usblick. Vor eineinhalb Jahren habe ich die Abteilung gewechselt, um etwas Neues angehen zu können. Das finde ich schön, dass es bei Brüggli so viele Möglichkeiten gibt. Hier im Co-Packing passt es mir richtig gut. Ich habe hier eine Freundin gefunden: Barbara Hofstetter. Wir helfen uns auch privat. Das gibt mir Halt.»

«Neuer Schwung»

Barbara Hofstetter

«Ich bin seit drei Jahren hier und sehe, was sich gewandelt hat. Es gibt immer wieder etwas Neues. Ich hoffe, die Abteilung bleibt so, wie sie heute ist. Es ist ein neuer Schwung spürbar, der mich motiviert. Die Arbeits-Shirts, die wir erhalten haben, finde ich super. Schade, dass nicht alle dieses Shirt anziehen. Aber irgendwie ist das auch gut so: Es soll freiwillig sein, und alle sollen sich wohlfühlen.

Wir haben es gut miteinander. Zwischendurch gibt’s auch mal Unstimmigkeiten, aber das legt sich jeweils wieder. Ich finde es sehr schön, dass die Leitenden sich für uns interessieren und sich auch mal am Pausentisch zu uns setzen. Wir reden auch über Privates.

Einen Wunsch habe ich an Brüggli: Ich finde die Preise fürs Essen und Trinken im Usblick zu hoch. Es sollte spezielle Mitarbeiter-Preise geben.»

«Ich mag es genau»

Thomas Fedi

«Ich bin mir das genaue Arbeiten gewohnt. Ich mag es, wenn es genau sein soll. Früher war ich als Tiefbauzeichner und Dekorateur tätig – da waren Detailtreue und handwerkliches Geschick nötig. Und das zählt auch in meiner heutigen Arbeit. Für mich könnte es nicht besser sein.

Wir sind ein gutes Team, ich fühle mich wohl. Besonders schätze ich die Abwechslung. Es sind zwar grosse Mengen, die wir stemmen. Aber es ist nicht jeden Tag dasselbe: Mal bin ich am Falten, mal am Adressieren, mal am Verpacken … Ich nehme es genau, und ich wünsche mir sehr, dass es weiterhin so gut läuft.»

«Werde gebraucht hier»

Natalie Schaffhauser

«Es ist schön, dass wir verschiedene Aufträge haben, nicht immer dasselbe. Ovi, Caotina, Kleines, Grosses: Das gefällt mir. Ich bin froh um die Arbeit. Ich werde gebraucht hier und gehöre dazu. Ich kann auch mit meinen Problemen kommen und darüber reden.

Mein Wunsch wäre, dass ich auch mal in einen anderen Bereich reinschauen könnte: Mich interessiert der Drucksaal. Ich finde es schön, dass wir uns einbringen können und mitteilen dürfen, was uns bewegt.»

Michael Haller

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