Hannes Csögl arbeitet im Fotostudio bei Advery. Mit Unterstützung von Brüggli produzierte er nebenbei ein Buch, das seine Tochter mit elf Jahren zu schreiben begonnen hat.

«Die Fantasie und die Kreativität von jungen Menschen sind etwas sehr Wertvolles.», meint Hannes Csögl, gelernter Typograf, ehemaliger Gestaltungslehrer, Kunstschaffender und Mitarbeiter im Fotostudio bei Advery. Ihm ist es wichtig, dass sich junge Menschen selbst entfalten, durch die Fantasie die Welt erschliessen und Kreativität als Ventil nutzen können. Da wundert es nicht, dass sich auch seine Tochter gerne künstlerisch betätigt. Wie viele Kinder erfand Marlene als sie klein war Geschichten und sah Dinge in der Welt, die für Erwachsene unsichtbar sind. Doch sie ging noch einen Schritt weiter. Anstatt diese Fantasien in ihren Gedanken zu lassen, begann sie mit elf Jahren, Geschichten niederzuschreiben. Sie wollte andere Kinder daran teilhaben lassen und sie dazu ermuntern, Bücher zu lesen und Geschichten zu erleben.

Unerwartete Veränderung

Der Plan, als Tochter-Vater-Duo diese Geschichten in ein Buch zu packen und zu veröffentlichen, bestand schon lange. Doch Hannes Csögl fand bisher nie die Zeit dazu. Vier Jahre nach dem Entstehen der ersten Geschichten änderte sich das schlagartig, als das Coronavirus die Welt auf den Kopf stellte. Hannes Csögl arbeitet bei Brüggli, weil er für kurze Zeit eine Herzleistung von nur noch elf Prozent hatte und einen Herzschrittmacher eingesetzt bekam. Deshalb wurde er auch als Risikopatient eingestuft und musste zuhause bleiben. Seine mittlerweile 15-jährige Tochter, die getrennt von ihm lebt, durfte er nicht mehr sehen. Um die Verbindung mit ihr zu wahren, nahm er sich dem Buch an. Zusammen begannen sie mit der Produktion. Hannes Csögl gründete einen Verlag und übernahm die Produktion des Buches, während seine Tochter Marlene alle inhaltlichen Entscheidungen traf.

Mit elf Jahren begann Hannes› Tochter Marlene mit den Geschichten zum Buch.

Unterstützung bei Brüggli

Zwei Lektoren wurden für die Überarbeitung der Texte ins Projekt geholt: Olivier Keller, ein langjähriger Freund und Arbeitskollege von Hannes Csögl, und Samuel Martini, der bei Brüggli eine Ausbildung zum Korrektor absolviert hat. Beide wurden inspiriert von Marlenes Geschichten. Und nicht nur sie. In einer kleinen Künstlergruppe bei Brüggli lernte Hannes Marion Rüesch kennen. Auch sie wurde von den Geschichten der jungen Marlene in den Bann gezogen. Marion Rüesch erschuf die Illustrationen zum Buch im Schabkartonverfahren, wobei die Bilder mit einem spitzigen Werkzeug in eine schwarze Oberfläche gekratzt werden. Auch Urs Niederhäuser, Bereichsleiter bei Brüggli Medien, konnte dem Sog der Geschichten nicht widerstehen und bot Unterstützung an. Durch ihn erhielt das Projekt eine Spende von hundert, bei Brüggli Medien gedruckten, Exemplaren des Buchs.

Fantastische Welten

Hannes Csögl schwärmt von Marlenes Geschichten mit dem Titel «Die Statue des Pechs». Er schwärmt von der Poesie, die in den Geschichten steckt, von der unsichtbaren Welt, die seine Tochter auf Papier gebracht hat und den Zusammenhängen darin. «Durch die magischen Zusammenhänge sind ganz neue Begriffe entstanden.», erzählt Hannes. «Ich habe mich lange mit Olivier Keller und Samuel Martini unterhalten, ob sich zum Beispiel ein Zauberer verpuffen kann, oder ob man den Begriff anpassen muss.» Zusammen mit Marlene wurden die Begriffe angepasst wo unbedingt nötig. Denn das Schöne an der Geschichte ist ja gerade, dass die Fantasie und Denkweise einer Elfjährigen festgehalten und anschaubar gemacht werden.

Das Buch hält die Fantasie und Denkweise einer Elfjährigen fest.

Wie weiter?

Nach dem Druck der ersten hundert Exemplare möchte das Tochter-Vater-Duo am 11. Juni 2022 eine Vernissage und anschliessend Lesungen und Signationen des Buches veranstalten, um dieses bekannt zu machen. Ursprünglich schrieb Marlene bloss für Menschen, die jünger sind als sie. Doch als sie bemerkte, wie ihre Geschichten auf Erwachsene wirken, änderte sie ihre Einstellung. Wenn sich die ersten hundert Exemplare schnell verkaufen, werden die nächsten gedruckt. Und so weiter. Hannes Csögl ist sich sicher, das Buch wird ein Erfolg: «Die Texte überzeugen. Ich war beim Lesen immer wieder erstaunt, ab der Welt, die Marlene schuf. Wie sie die Figuren durch die Handlungen führte, Realität mit Fantasie verknüpfte und am Schluss alles gut ausgehen liess.»

Adrian Dossenbach, Kommunikationsspezialist

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