Reto Menzi mag es, wenn viel läuft und er unter Leuten ist. Er erzählt gerne — von seinem Leben, seiner Arbeit und seinem Hobby, dem Biedermeier-Verein Heiden.

Seit über zwanzig Jahren arbeitet Reto Menzi im Service für unterschiedliche Gaststätten, Bistros und Restaurants. Im Service der Brüggli-Gastronomie Usblick engagiert er sich seit mehr als zwei Jahren. Seine Augen glänzen, wenn er von seiner Arbeit spricht: «Am liebsten habe ich es, wenn Anlässe stattfinden und im Service richtig viel los ist». Der Service ist seine Leidenschaft und der Kontakt mit Menschen erfüllt ihn — ganz egal ob mit Kunden, Vorgesetzten, Mitarbeitenden oder seiner kleinen Gang, wie er seine Gruppe von Freunden im Service der Gastronomie Usblick nennt.

Reto Menzi blüht auf in der Gesellschaft von Menschen.

Der Biedermeier-Fähnrich

Eine Gang hat Reto auch ausserhalb von Brüggli. Nur tragen sie dort keine blauen Usblick-Hemden, sondern traditionelle Kleider aus der Biedermeier-Zeit. Und anstatt mit einem Tablett mit Essen und Getränken, präsentiert sich Reto dort mit einem ganz speziellen Accessoire, einem passenden Kinderwagen aus derselben Epoche. Reto Menzi erhielt vor vielen Jahren die Möglichkeit, am Biedermeier-Umzug in Heiden teilzunehmen, weil sein früherer Chef am Umzug mitlief und ihn kurzerhand auch dazu einlud.

Heiden hat eine besondere Beziehung zur Biedermeier-Zeit. Als 1838 die komplette Ortschaft bis auf ein Gebäude abbrannte, wurde sie im damals zeitgemässen Biedermeier-Stil innert weniger Jahre wiederaufgebaut. Und heute wird im Dreijahresrhythmus dieser Zeit gedenkt und die Resilienz der Heidener Bevölkerung zu Biedermeier-Zeiten mit einem grossen Fest-Umzug gefeiert. Reto Menzi war begeistert von seiner ersten Parate und trat noch am selben Tag dem Biedermeier-Verein Heiden bei. Seither ist er tatkräftig involviert bei der Organisation des Biedermeier-Fests und flaniert am traditionellen Umzug nicht bloss einfach mit, sondern führt ihn neuerdings als Fähnrich an.

Er ist der Fähnrich am Heidener Biedermeier-Umzug.

Auftritt im Palast

Eigentlich passt Reto Menzi gar nicht in die Biedermeier-Zeit, eine Zeit, in der das Private und Idyllische einen hohen Stellenwert genoss. Reto Menzi ist ein geselliger Mensch, der in der Gesellschaft von anderen aufblüht. Mit dem Biedermeier-Verein ist er viel unterwegs. Vielerorts in der Schweiz und sogar über die Landesgrenzen hinaus werden sie eingeladen, um in den Biedermeier-Kleidern durch die Strassen zu flanieren oder Tänze vorzuführen. «So hat man die Möglichkeit, Orte zu sehen, die man als normale Besucher nicht zu Augen bekommt, und trifft Menschen, die sonst nicht jeder trifft», sagt Reto Menzi und erzählt von der Zeit, als er im Thronsaal des Schloss Napoleon eine Tanzaufführung hatte, mit seinem Verein im Schweizer Fernsehen erschien oder in Heiden den Bundesräten die Hände schüttelte. Reto Menzi ist stolz auf seine Arbeit im Service bei Brüggli. Er präsentiert sich genauso gerne in den traditionellen Biedermeier-Kleidern mit seinem grossen, weissen Kinderwagen, den er auf den Paraden durch die Strassen schiebt, wie in der blauen Uniform der Gatronomie Usblick, in der er die Gäste bedient und mit einem Lächeln allzeit bereit ist für einen kurzen Schwatz.

Adrian Dossenbach, Kommunikationsspezialist

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